Fahrzeug-Gewichte - ein kritisches Thema !
#1 Fahrzeug-Gewichte - ein kritisches Thema !
Hallöchen,
ich glaube eins der heißest diskutierten Themen im Wohnmobil-Bereich ist wohl das Thema Gewicht des Fahrzeugs.
Irgendwie hat ja fast jeder Wohnmobillist schon einmal mit dem Gewicht seines Wohnmobils "gehadert". Sei es nun eine leichte Überladung beim Gesamtgewicht oder eine Überschreitung der Gewichtsbegrenzungen der jeweiligen Achsen. Worauf dabei zu achten ist, sind die Maximalgewichte die a) für die Vorderachse (Achse 1), b) für die Hinterachse (Achse 2) und c) für das Gesamtgewicht des Fahrzeuges angegeben sind.
In der Regel sind bei unseren Capron 3,5 Tonner-Fahrzeugen folgende Maximalgewichtsangaben im KFZ-Schein zu lesen:
F.1 [Technisch zulässige Gesamtmasse in kg] = 3.500 Kg
F.2 [Im Mitgliedsstaat zul. Gesamtmasse in kg] = 3.500 Kg - (im Ausland relevant!)
7.1 [Techn. zul. Achslast / Masse je Achsgruppe in kg für Achse 1] = 1.850 Kg
7.2 [Techn. zul. Achslast / Masse je Achsgruppe in kg für Achse 2] = 2.000 Kg
8.1 [Zul. max. Achslast im Mitgliedsstaat in kg für Achse 1] = 1.850 Kg - (im Ausland relevant!)
8.2 [Zul. max. Achslast im Mitgliedsstaat in kg für Achse 2] = 2.000 Kg - (im Ausland relevant!)
So was heißt das nun...
...es bedeutet das die Maximalgewichte der jeweiligen Achsen wie aber auch das Gesamtgewicht nicht überschritten
werden dürfen/darf !
Wie aber schon unschwer zu erkennen ist, sind die Fahrzeuge mit den o. g. Angaben in der Regel unproblematisch auf 3.850 Kg auflastbar.
Dabei müssen aber auch die weiteren Folgen und Kosten bedacht werden.
1.) Wohnmobile über 3.500 Kg können nicht mit der Führerscheinklasse B / BF17 / B96 / BE gefahren werden.
2.) Ggf. müssen andere Reifen und Felgen mit einer höherer Traglast montiert werden.
3.) Wohnmobile über 3.500 Kg müssen ab dem 6 Jahr jedes Jahr dem TÜV vorgeführt werden!
4.) Für Wohnmobile über 3.500 Kg bis 7,500 Kg zGG beträgt die Höchstgeschwindigkeit auf BAB 100 Km/h, auf sonstigen Straßen außerhalb von geschlossenen Ortschaften 80 Km/h. Überholverbote für Lkw betreffen auch diese Wohnmobile. (Quelle: Landespolizeiamt Schleswig-Holstein)
5.) GO-Box Pflicht im "Ösiland" (Österreich).
...
Wer allerdings sein Wohnmobil von Capron im Anhängerbetrieb betreibt, sollte sich seinen KFZ-Schein noch einmal genau ansehen (sowohl bei 3.500 wie auch bei 3.850 Kg Fahrzeugen). Nicht selten ist im Bereich 22 folgendes zu lesen:
"F.1 / F.2 und 7.2 / 8.2 + 100 b. Anhängerbetrieb" - was heißt das ???
Das bedeutet bei 3,5 T Fahrzeugen, das im Anhängerbetrieb das zulässige Gesamtgewicht nicht 3.500 Kg sondern 3.600 Kg betragen darf. Ebenfalls erhöht sich die Achslast an der Achse 2 (Hinterachse) um 100 Kg auf 2.100 Kg.
Bei 3,85 T Fahrzeugen bedeutet das, das im Anhängerbetrieb das zulässige Gesamtgewicht nicht 3.850 Kg sondern 3.950 Kg betragen darf. Ebenfalls erhöht sich die Achslast an der Achse 2 (Hinterachse) um 100 Kg auf 2.100 Kg. Sollte dann noch eine Luftfederung von einer beliebten Zulieferfirma (die inzwischen von Hymer übernommen wurde ) verbaut worden sein, ist die Achslast an der Achse 2 auf 2.240 Kg (Anhängerbetrieb 2.340 Kg) gestiegen.
Das zulässige Gesamtgewicht von 3.850 Kg (Anhängerbetrieb 3.950 Kg) bleibt davon allerdings unberührt!
Achso noch ein Hinweis bzgl. des höheren Gewichtes (3.600 Kg) im Anhängerbetrieb. Gem. Mitteilung vom TÜV Rheinland gelten für die 3,5 Tonner, trotz des möglichen Gesamtgewichtes von 3.600 Kg im Anhängerbetrieb die Regelungen für PKW's bis 3,5 Tonnen. Selbst in Österreich wird dies akzeptiert und führt nicht zu einem GO-Box Zwang! Ich hatte mir allerdings dies seinerzeit in einem Email von der ASFINAG bestätigen lassen und wurde natürlich prompt auf die Waage geschickt (Rückfahrt HR).
(Hinweis: Ich übernehme keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben! Sollten hier Fehlinterpretationen erfolgt sein, bitte ich dies zu entschuldigen und mir einen entsprechenden Hinweis zu geben!)
>Das bedeutet bei 3,5 T Fahrzeugen, das im Anhängerbetrieb das zulässige Gesamtgewicht nicht 3.500 Kg sondern 3.600 Kg >betragen darf. Ebenfalls erhöht sich die Achslast an der Achse 2 (Hinterachse) um 100 Kg auf 2.100 Kg.
Ich habe meinen Fahradträger auf der Anhängerkupplung. Nun stellt isch die Frage ist das evtl Anhängerbetrieb ?
Gruss
Felix
Hallo Felix,
nee leider nicht. Es muss sich um ein Fahrzeug mit mindestens 1 Achse und einem KFZ-Schein handeln. Die genaue Definition eines Anhängers kannst Du hier lesen...
Hallo Leute,
heute ist es amtlich. Wir haben Übergewicht. Mein T 67 und ich wurden heute vom ADAC gewogen. Gemeinsam mit vollen Diesel- und Wassertank, zwei vollen Gasflaschen, Wasserschlauch, Kabel, Auffahrkeile, Markise, Fahrradräger, Backofen , 160 L Kühlschrank und Winteraustattung wiegen wir 3288 kg.
Das sind 188 kg mehr als ich geschätzt habe...
Nun müssen noch ca. 30 kg für Stühle und Tisch dazu kommen. Der Grill fehlt auch noch. Nun fahre ich ja nicht allene im Urlaub. Es kommen noch so ca. 150 kg menschliche Masse (1 Erw. und 2 Kinder) dazu.
Geplant ist noch eine Solaranlage und Luftfedern....
Weiß jemand von Euch wievie eine Solaranlge und Luftfedern wiegen?
Nun benötige ich noch Ideen wie ich die 188 kg kompensieren kann.
Ich möchte unbedingt eine Auflastung auf 3,85 t vermeiden.
Sehr gerne lese ich Eure Vorschläge.
Hi Raven,
hast Du auch die Einzelwerte für Vorder- bzw. Hinterachse? Da könnten evtl. auch Überraschungen kommen, insbesondere, wenn du den Fahrradträger dranlässt und ihn voll belädst...
Mein Tipp: nimm nur 20l Frischwasser mit und füll am Platz auf. So sparst Du 100kg.
Bei unserem grundrissgleichen 448 lassen wir auch den Fahrradträger weg. Bringt weitere 15kg Gesamtgewicht - und etwa 40 - 50kg weniger auf der Hinterachse.
Wir hatten bei einem gemieteten Bürstner alle 4 Fahrräder, Tisch und Stühle/Fußauflagen in die Heckgarage bekommen. Beim 67 / 448 haben wir natürlich keine Erfahrungswerte.
Außerdem gibt es morgen bei Aldi Nord Falträder. Wir werden zwei für den Carado kaufen. Das spart Platz und Gewicht. Für unsere Touren reichen sie aus. Ich bin ein baugleiches Rad am WE bei Hagebau Probe gefahren, evtl. noch den Lenker tauschen und dann geht's los! Unseren Jungs waren sie zu peinlich, sonst würden wir gleich 4 kaufen.
Viele Grüße,
Oliver
...und schau mal bei den Kleinigkeiten.
Im Waschhaus treffe ich oft Leute mit schweren Porzellantellern und Metallbesteck. Wir haben bei Obelink extra leichtes Campinggeschirr gekauft (nicht mit dem immer noch relativ schweren Melamingeschirr zu vergleichen) und ultra leichtes Kunstoffbesteck von "Sea to Summit" aus dem Ausrüster-/Outdoorshop. Ist sogar nanobeschichtet.
Viele Grüße,
Oliver
#9 RE: Fahrzeug-Gewichte - ein kritisches Thema !
Hi Ralf,
Zitat
Weiß jemand von Euch wievie eine Solaranlge und Luftfedern wiegen?
Kommt natürlich auf Größe und Art an - bei uns sind es ca. 7-8 kg für die Luftfederung gewesen und die Solaranlage ca. 20 kg (je nach Größe aber auch etwas mehr oder weniger).
Wobei man über die Solaranlage auch nachdenken sollte. Strom braucht man unbedingt nur für etwas Licht (und das ist alles LED) und Steuerspannung für den Kühlschrank (vernachlässigbar) sowie für Pumpen (Wasser) und Lüfter (Heizung). Zumindest wenn man nicht heizen muss würde ich den Stromvorrat für ca. eine Woche reichend einschätzen - da man aus Gewichtsgründen auf solche Verbraucher wie Fernseher oder Wechselrichter eh verzichten sollte. Das nur so als Hinweis, wenn man wirklich mit jedem kg knausern muss.
Der Tipp mit dem Wasser ist gut, muss man aber u.U. am Ziel auch mal nach Wasser suchen (vor allem wenn man nur mal eine Zwischenübernachtung macht und der Platz kein Wasser hat - passiert auch, wenn es eigentlich da sein sollte). Ich war da auch schon mal mit einem 20l-Kanister "Klingelputzen"...
Wenn Du Gewicht sparen willst, würde ich alles was so eingepackt werden soll erstmal in Frage stellen und zwar zweimal: einmal: muss es überhaupt mit und wenn ja: gibt es leichtere Alternativen. Hier muss man dann manchmal auch über einen Neukauf nachdenken (Geschirr und Besteck wurden schon erwähnt - wobei wir gerade froh sind von dem ganz leichten Zeug wieder weg sein zu können....)
Aber wenn ich das so lese, würde ich Dir eher genau den Tipp geben, den Du jetzt am allerwenigsten hören willst : denke doch über die Auflastung nach (oder Alternativ über einen Anhänger, muss ja nicht so ein Monstrum sein wie bei uns). Auf Dauer nervt es ganz sicher mehr wenn man vor jeder Reise überlegen muss was nun mit kann und was nicht - und ganz besonders wenn Kinder dabei sind. Wir sind früher ganz sicher das eine oder andere Mal überladen unterwegs gewesen (aber wer kontrolliert schon ein Motorrad...) nur weil noch dieses und jenes unbedingt mit musste.
Wenn ich so darüber nachdenke: wir würden auch mit unserem "Kurzen" nicht mit dem Gewicht zurecht kommen, wenn wir noch (unser eines) Kind einladen und für alle Fahrräder und die Möbel mitnehmen wollten, funktioniert ja bei uns nur, weil wir eben nur zu Zweit und mit Anhänger unterwegs sind - und da reißen wir die 3,5 t schon leicht wenn wir auch noch alle Tanks voll haben. Ok, mit knapp 100 kg Stützlast, aber die wären ja mit Möbel und Fahrrädern (inkl. dem nötigen Träger) auch schnell wieder dabei - von einer dritten Person ganz zu schweigen.
Andy
Hallo zusammen,
grundsätzlich spricht ja nix gegen die Auflastung auf 3,85 t - vorausgesetzt du hast den "richtigen" Führerschein. Wenn unser Sohn in ein paar Jahren die Fahrprüfung macht, "darf" er gleich ein paar Scheine mehr auf den Tisch legen, um bis 7,49 t zu fahren.
Was mich ehrlich annervt, sind die vielen LKW-Überholverbote und im Ausland das ganze Go-Box-Gedöns (und nahezu für jedes Land eine eigene Box...). Auf der anderen Seite soll es auch nicht besonders spaßig sein, wenn dich unsere Freunde und Helfer am Brenner rausziehen, weil du über 3,495 t wiegst zuzüglich der Strafanzeige als Mautpreller. Da kannst du den restlichen Urlaub wahrscheinlich knicken.
In Deutschland sind die Bußgelder halb so wild, 10 EUR für max. 5% Überladung ist kein Drama und mit genau diesen knapp 175 kg mehr wäre den meisten wahrscheinlich schon geholfen... wenngleich ich damit keinesfalls die Überschreitung propagieren möchte, sondern nur auf den unglücklichen Fall hinweisen möchte, falls es versehentlich ausnahmsweise mal passieren sollte.
Viele Grüße,
Oliver
ErwinHymer
(
gelöscht
)
#11 RE: Fahrzeug-Gewichte - ein kritisches Thema !
Hallo Oliver,
ja die Achslasten habe ich auch. Dort habe ich genug Reserve. Vorne 1615 kg und hinten 1673 kg. Selbst die einzelnen Radlasten sind unbedenklich.
Das Wasser zu reduzieren wird die wichtigste Maßnahme sein. Zwar nicht auf 20 l aber so auf 50 l ( zwei LED's an der LED-Tafel). Das macht schon 70 kg aus.
Mit den Kleinigkeiten hast Du recht. So nach und nach finde ich hier und dort ein paar kg die ich reduzieren kann.
Der Wagenheber wird auch noch das Mobil verlassen müssen. Ja auch der Fahrradträger wird wohl weichen. Bin mal gespannt was die beiden Gegenstände zusammen wiegen.
Die Heckgarage bietet wirklich viel Platz. Darf aber nur mit 150 kg beladen werden.
Ob der Platz für vier Fahräder, Möbel und die vorhanden Ausstattung aussreicht wage ich zu bezweifeln.
Ich denke in der Heckgarage muss noch ein leichtes Ordnungssystem eindesignt werden.
Morgen Kommen die neu erworbenen Möbel (Stühle und Tisch) ins Mobil.
Vielen lieben Dank für Deine Tipps
Hallo Andy,
vielen Dank für Deine Hinweise.
Die Solaranlage soll die Batterie während der längeren Standzeit aufladen. Luftfedern erhöhen neben den Fahrkomfort auch die Sicherheit.
Dann hört das Hopplen der Hinterachse auf.
Die Auflastung ist das aller letzte Mittel.
Ich denke das wir für ein Wochenende bis 8 Tage so gut hinkommen werden.
Aber wenn es für drei Wochen Richtung Frankreich oder Portugal geht dann muss ich mir etwas einfallen lassen. Oder wenn wir mal Radeln wollen.
Da wäre eine AHK wohl die bessere Lösung.
#14 RE: Fahrzeug-Gewichte - ein kritisches Thema !
Hi Oliver,
Zitat
zuzüglich der Strafanzeige als Mautpreller.
äh - nein, die gibt es nicht. Man ist mit mehr als 3,5t entweder überladen (wenn man in der Zulassung nur 3495 drin stehen hat) oder Mautpreller (wenn in der Zulassung 3850 steht und man keine Go-Box hat) - zwei verschiedene Strafen für einen Sachverhalt kann es auch in Österreich nicht geben (auch wenn es da manche merkwürdige Story gibt - aber gegen Beamtenwillkür kann und sollte man sich wehren).
Ob man eine Go-Box braucht oder nicht entscheidet ausschließlich der Eintrag in den Papieren - nicht die tatsächliche Fahrzeugmasse. Das gleiche gilt für Fahrverbote und Lkw-Zeichen und dergleichen.
Man ist auch nicht plötzlich ohne gültigen Führerschein unterwegs, wenn das Fahrzeug über 3,5 t wiegt und man nur B hat - auch für den Führerschein gilt ausschließlich der Eintrag in den Papieren. Man hat halt "nur" die Strafe für das Überladen an der Backe. Das ein (drastisch) überladenes Fahrzeug gefährlicher ist als ein B-Schein-Inhaber in einem 3,85t-Transporter steht dann auf einem anderen Blatt.
Zitat
In Deutschland sind die Bußgelder halb so wild, 10 EUR für max. 5% Überladung
bis 10% sind es 10 Euro - bis 5% gibt es in Deutschland sogar nur ein "DuDu".
Hi Ralf,
ja auf die Luftfedern würde ich auch auf keinen Fall mehr verzichten wollen.
Bei den Solarzellen würde ich an Deiner Stelle schlicht nach Gewicht entscheiden. Wenn Du nicht auflasten willst, musst Du mit jedem einzelnen kg rechnen!
Bei uns lautet die Lösung für weniger Gewichtsrechnerei ja Anhänger (wobei es für uns auch keine echte Lösung ohne Anhänger gibt). Das erspart aber ein paar Dinge auch nicht: Geschwindigkeit und Überholverbote gelten für uns praktisch genauso wie für einen aufgelasteten ohne Anhänger. Ersteres stört mich weiter nicht, aber die Überholverbote nerven schon manchmal ....
Andy
Hallo Andy, hallo Oliver,
da ich sehr oft in D und NL unterwegs sein werde sehe ich es auch etwas entspannter. In NL passiert bis 10 % nichts....Und der Fahrzeugrahmen trägt ja ohne Probleme 3,85 t.
Also ich werde nach besten Wissen und Gewissen versuchen die 3,5 t nicht zu überschreiten. Na und wenn das Womo mal 3,6 t wiegt......
Hier mal ein Link mit den drohende Bußgeld in Europa : https://www.reisemobil-international.de/...erladen-strafe/
Ich garantiere keine Richtigkeit für die Angaben.
Oliver hat vollkommen recht, wenn wir diese 5% mehr an Gewicht offiziell zu laden dürften wäre ein der größte Teil unseres Aufwands unnötig....
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